BASSAI DAI

BASSAI DAI – DIE MAUER ZERSTÖREN, GROSS.

Das Yōi in Bassai dai erfolgt in Heisoku dachi. Die rechte Hand, zur Faust geschlossen, wird von der Linken umhüllt. Diese Handhaltung kommt auch in anderen Kata vor und symbolisiert den Sieg der Flexibilität (offene linke Hand – schwache Seite) über die Kraft (zur Faust geschlossene rechte Hand – starke Seite). Dieses Prinzip ist in Bassai dai folgendermaßen zu verstehen: Nach den Basis-Techniken in den Grund-Kata wird hier nach neuen Lösungen gesucht, um über die Angreifer zu siegen.

Schon der Name dieser Kata, „die Mauer zerstören“ (oder auch „die Festung stürmen“), weist auf ihren Charakter hin: Bassai dai ist von sehr starken Techniken geprägt. Das Eindringen – Oi komi – in die Deckung des Gegners wird schon in der ersten Technik deutlich. Eine mögliche Interpretation ist die Abwehr in Kōsa dachi (keine besonders stabile Stellung wie zum Beispiel Zenkutsu dachi), durch die man gleichzeitig den Gegner aus dem Gleichgewicht bringt, während er seinen Angriff ausführt. Es werden kräftige Abwehrtechniken angewendet, um u. a. deutlich zu machen, dass eine starke Blocktechnik den Gegner demotivieren kann. Daher enden diverse Kombinationen absichtlich mit einer Abwehrtechnik.

Bassai-typisch sind Tsukami yose und Fumikomi. Wichtig bei dieser Kombination sind die gegensätzlichen Bewegungen (kompakte Körperhaltung beim Greifen, um den Gegen-angriff vorzubereiten, gestreckt beim Kontern), die erst ein maximales Kime ermöglichen. Dabei ist bei der Handhaltung Folgendes zu beachten: Die flache linke Hand berührt den rechten Unterarm mit nur drei Fingern: Daumen, Zeige- und Mittelfinger.

Bei den zwei Heisoku dachi, gegen Ende der Kata, ist die Körperhaltung frontal zum Gegner gerichtet. Alternativ kann die Stellung und die dementsprechende Körperhaltung, auch auf 45° gedreht gehalten werden, somit ist nur der Blick zum Gegner gerichtet. Bei den hier angewendeten Techniken – Hiza geri – wird die Kata an diesen zwei Stellen auch in der Ausführung mit Mikazuki geri praktiziert.

Bei den zwei Gedan sukui uke sollte darauf geachtet werden, dass trotz großer kreisförmiger Armbewegungen (die Abwehrtechnik holt von oben aus) der Schwerpunkt konstant unten bleibt, um die Stabilität zu erhalten, die erforderlich ist, um einen potentiellen Mae geri des Gegners (um eine mögliche Interpretation der Anwendung zu nennen) erfolgreich abzuwehren und sein Gleichgewicht zu brechen. Eine weitere Interpretation könnte das Abwehren mit Gedan kake uke und das Kontern mit Uraken oder Tettsui uchi sein. Weiterhin könnte zuerst ein Mae geri (Gedan nagashi uke) und danach ein Zuki (Uchi uke) abgewehrt werden, die Kontertechnik würde dann darauf folgen.

Dauer: circa 80 Sekunden

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